Meine Geschichte
Bisher habe ich auf meinem Blog keine großen Worte über mich und meine Person verschwendet. Da werde ich heute mal eine kleine Ausnahme machen, denn es soll heute mal um ein Thema gehen, dass ihr hier noch nicht vorgefunden habt. Nämlich um einen gesunden Lebensstil.
Dazu möchte ich euch erstmal erzählen, was mich dazu bewegt hat.
Ich war immer ein sehr dünnes Kind und auch als Jugendliche und junge Erwachsene war ich sehr schlank. Ich bin mit 1,77 einigermaßen groß und hatte immer ein Gewicht unter 60. Auch wenn der BMI (von dem ich nicht so viel halte im übrigen...) immer Alarm geschlagen hat, war das mein absoluter Wohlfühlkörper.
Und ich betone bewusst Wohlfühlkörper, weil es an keiner Stelle dieses Post´s darum geht, sich irgendwie zu quälen, um ein Gewicht zu erreichen. Es geht darum, sich mit seinem Körper wohlzufühlen. Ich distanziere mich ausdrücklich von diesem ganzen skinny-abnehm-wahn!
Ok weiter.
Dann gab es Umstände in meinem Leben, die mich dazu verleitet haben, zuviel ungesundes zu essen, weniger Sport zu machen. Und mit zuviel ungesundes meine ich, jeden Tag Chips, Schokolade, Pizza oder irgendwas mit Sahne... Das ging über Jahre und hat natürlich Spuren hinterlassen (eigentlich ein Wunder, wie verhältnismäßig wenig Spuren für das, was ich alles verdrückt habe). Mein Gewicht für meine Größe ist nach wievor in ordnung, aber mein Körperfett% ist ziemlich in die Höhe geschnellt und ich persönlich finde, dass das auch deutlich erkennbar ist. Kurz: Ich fühle mich nicht mehr so richtig wohl in meiner Haut, fühle mich aus der Form geraten. Wenn ich in den Spiegel schaue, sehe ich eine schöne Frau, mit einer an sich schönen Figur (Ja, man darf sich auch mit ein paar Pfunden zuviel noch schön finden. Zugegeben, der Druck von außen ist nicht immer einfach...).
Aber ich sehe auch, was das ungesunde Essen mit mir gemacht hat und sehe, wie ich aussehen könnte. Und da würde ich gerne hin.
Also, was tun? Ernährung umstellen, das ist das wichtigste. Nur, wie? Mal ehrlich. Bei der Fülle an Diäten, Ernährungsratgebern etc. war ich wirklich lange verwirrt. Mindestens nochmal 2-3 Jahre, würde ich sogar sagen. Kalorien zählen? Habe ich auch gemacht, aber satt hat es mich irgendwie nicht gemacht. Ich konnte auf meine Chips und auf die Sahne einfach nicht verzichten. Es war ein Teufelskreis.
Im Jahr 2012 war ich auf dem Gipfel der Verwirrung angekommen. Ich wusste gar nicht mehr, was denn nun hilft und was nicht.
Und dann stieß ich, mehr zufällig, auf die Lösung. Clean-Eating. Die Beschäftigung mit Clean-Eating hat mich von einem zum anderen geführt, das Ergebnis war eine bodenlose Wut auf die Nahrungsmittelindustrie. Meiner Wut werde ich hier teilweise etwas Luft machen, wenn ich mich anklagend anhöre, dann tut mir das leid. Ich möchte niemanden persönlich angreifen oder sonstiges (ich sage das so direkt, weil ich weiß, dass das Thema Ernährung bei vielen Frauen etwas auslöst...).
Ernährst du deinen Körper oder ernährst du deine Sucht?
Was ist Clean-Eating? Ich glaube, eine allgegenwärtige Definition gibt es davon nicht. Aber ich fange mal anders an:
Hast du dir Gedanken über die Überschrift des Abschnittes gemacht? Lass dir das mal durch den Kopf gehen. Denk mal darüber nach, was du den ganzen Tag isst. Isst du Lebensmittel, die deinen Körper wirklich und wahrhaftig ernähren? Oder isst du aus Gewohnheit, was dein Kopf (der voller Süchte ist) möchte? Isst du, was als so gesund in der Werbung angepriesen wird (Becel fürs Herz, Actimel für die Abwehrkräfte, Knoppers fürs zweite Frühstück)?
Hast du dir schonmal Gedanken darüber gemacht, was dein Körper wirklich braucht um dich gesund durchs Leben zu bringen oder bist du eher auf die Kalorienzahl fixiert?
Clean-Eating befasst sich damit, was der Körper wirklich braucht. Es geht darum, gesund zu leben, nicht möglichst viele Kalorien zu verlieren! Wo findet man das? Meistens in der Natur. Jetzt schreit ihr alle auf, IIIIh BIO, Ih, Öko. Ernsthaft, noch nie darüber nachgedacht, dass die ursprüngliche Nahrung das ist, was der Körper wirklich braucht und der Rest nur anerzogen, erlernt ist, beeinflusst von der Industrie?
Clean-Eating bedeutet, dass man möglichst auf Produkte verzichtet, die durch die Industrie gegangen sind und verändert wurden. Warum sollte ein Mensch ein Produkt essen, dem Vitamine zugefügt wurden, wenn es Vitamine in der Natur gibt? Warum sollten wir Zucker essen, wenn es in der natur natürliche Süße gibt? Warum sollte ich etwas essen, dessen Zutaten ich weder aussprechen, noch buchstabieren kann? Das KANN nicht gesund sein.
Unsere Lebensmittel sind angereichert mit Geschmacksverstärkern, Chemie, Zucker, Salz und Fetten.
Ein Müller-Milchreis soll eine gute Zwischenmahlzeit sein. Schaut euch mal die Zutaten an.
Denkt mal drüber nach.
Dann reduziere ich halt jetzt Fett und esse light-Produkte?
Jein, mit dem Hang zum Nein. Die Frage ist die, wurden Zusatzstoffe hinzugefügt, um den Fettgehalt zu reduzieren? Wurde mehr Zucker hinzugefügt um das fehlende Fett zu ersetzen? Schaut mal nach, und lasst euch nicht beirren, Zucker steht nicht immer als Zucker auf der Verpackung, es trägt verschiedene Namen (die man oft nicht aussprechen oder auf die schnelle Buchstabieren kann, daher eh Finger weg). Wenn Leute einem raten, einfach Fettreduzierte Joghurts (als Beispiel) zu essen, bekomme ich die Krise. Warum sollte man das tun, so ein Becher besteht aus purer Chemie! Warum nicht einen Becher Naturjoghurt mit frischen Früchten?
Warum sollte man komplett Kohlenhydrate weglassen, wenn der Körper diese genauso braucht wie Eiweiß und Fett? Die richtigen Kohlenhydrate und die richtigen Fette sind hier gefragt. Einfach weglassen bringt vielleicht was für den Moment, aber gesund ist was anderes.
Wie die Nahrungsmittelindustrie uns süchtig macht, oder: "Oh Gott, wenn ich im Restaurant einen großen Salat esse, gehöre ich zu den essgestörten Frauen"
Wer kennt diesen Spruch von den Männern nicht? "Ich mag Frauen, die richtig essen können und keine, die im Restaurant nur einen Salat bestellen." - Ein Satz, den ich immer wieder gehört habe. Und ich wollte nicht zu diesen Magersüchtigen, sich alles verbietenden Frauen gehören. Also passte ich mich an und aß (nicht, dass ich gewusst hätte, wie man sich wirklich richtig ernährt, ich tat es einfach, weil man das so macht). Wir Menschen sind über die Jahre so daran gewöhnt worden, ungesund zu essen, dass das für uns völlig normal geworden ist und jemand, der nur einen Salat bestellt, ist krank. Verbietet sich alles, hat keinen Spaß am Leben.
Ganz ehrlich? Ich LIEBE Salat (und musste mich oft rechtfertigen, wenn ich keine Pizza nahm sondern nur Salat). Lasst euch nicht unter Druck setzen. Salat ist lecker, und, wenn nicht mit ungesundem Dressing, sehr gesund. Oder anders: Euer Körper braucht Salat, Pizza ist nur Abfall.
Gestern habe ich über Schokolade nachgedacht. Ich war noch nie in Paris, hatte aber plötzlich diese Confiserien im Kopf, die Schokolade in der schönsten Form anbieten. Schokolade ist etwas besonderes, das man sich bewusst gönnen sollte. Aber wir Industrie-verwirrten-Menschen haben so viel Angebote, stopfen unser Essen in uns hinein, ohne nachzudenken, ohne es zu würdigen. Ohne Bewusstsein, einfach rein in den Schlund.
Essen ist oftmals Mittel zum Zweck. Schnell was reinwerfen. Mal eben nen Burger? Klar. Keiner macht sich mehr Gedanken darüber, dass dafür ein Tier gestorben ist. Mal hier nen Sandwich, da nen Schokoshake (Light natürlich, hat ja nur ein paar Kalorien), zum Abendbrot dann die Flasche Cola, und so weiter. Oder für das schlechte Gewissen Volvic mit Geschmack, ist ja Wasser drin. Urghs.
Die Menschen sind benebelt von der Industrie und essen nicht mehr bewusst.
Die Menschen finden es komisch, wenn jemand auf seine Ernährung achtet und stempelt den Menschen gleich ab. Und essen fleißig weiter die Abfälle in sich hinein.
Nein, ich propagiere nicht, dass man nie wieder Pizza oder Burger essen soll. Aber ich finde, wir Menschen sollten mal die Augen aufmachen, was wir da eigentlich tun. Wir sollten bewusster konsumieren.
Mein Ist Zustand
Ich weiß, ich klinge gerade etwas anklagend allen gegenüber, die sich wie beschrieben ernähren. Ich kann das nicht ohne Emotionen schreiben, da ich ja auch wütend auf mich bin, denn auch ich befinde mich noch in den Fängen der Industrie. Und das, obwohl sich mein Bewusstsein schon verändert hat, obwohl ich weiß, wie gesunde Ernährung aussehen sollte.
Ich esse nicht mehr jeden Tag Chips und die Sahne kommt auch nicht mehr oft zum Einsatz. Trotzdem fühlt sich mein Bedürfnis nach Chips an, wie eine Sucht. Und gestern Abend hatte ich ein Erlebnis, das mich wachgerüttelt hat.
Nachdem ich immer weniger ungesund gegessen habe und mehr gesund dachte ich mir gestern abend, dass es mal wieder Zeit zum Sündigen wäre. Ich aß nichtmal die Hälfte von dem, was ich sonst früher in mich reingestopft habe. Mir war 3 Stunden lang so übel, dass ich an liebsten gebrochen hätte (was ich nie tun würde!) Ich habe mir ernsthaft Sorgen über meinen Magen gemacht, er tat so weh und war so prall, dass ich dachte, er würde platzen.
Der Körper war an diese Lebensmittel nicht mehr gewöhnt. Er wollte sie ausstoßen, loswerden. Er hat sie nahezu wie Gift behandelt.
Und sind wir mal ehrlich. Eigentlich sind sie das auch!
Meine Konsequenz? Ich erwarte nicht, dass ich ausschließlich gesunde Nahrungsmittel zu mir nehme. Aber mein Motto lautet ab sofort: As clean as possible. Weil es für mich das einzig richtige ist, um gesund zu werden, zu sein, zu bleiben. Ich bin davon überzeugt, mit gesunder Ernährung und Bewegung findet der Körper von alleine zu seinem "richtigen" Gewicht und zu seiner richtigen Form. Kalorienzählen und nur versuchen abzunehmen ist einfach nicht der richtige Weg. Bitte, denkt immer daran, was ihr eurem Körper antut. Sowohl wenn ihr hungert, als auch, wenn ihr unbedacht irgendwas in euch reinfüllt.
Oh, und bevor ich es vergesse: Zu einem healthy lifestyle gehört unbedingt auch Bewegung! So oft wie es nur geht. Meine persönliche Challenge? 30 Tage jeden Tag Sport. Nicht um mich zu quälen. Sondern um eine Gewohnheit daraus zu machen! Die Idee habe ich gemopst von
Mimi , die einen ganz wunderbaren Healthy Lifestyle Blog hat! Besuchen!!!
Wer nicht nach 3 Sätzen schon kein bock mehr hatte und weiter gelesen hat, für diejenigen habe ich noch einen Buchvorschlag mit ein paar Zitaten. Viel Spaß :)
David Kessler; Das Ende des großen Fressens
Buchrückentext:
"Chips, Hamburger, Pizza und Schokolade haben das gleiche Suchtpotenzial wie Kokain, dennoch kann man sie in jedem Supermarkt kaufen. Dr. David Kessler spricht mit Insidern aus der Nahrungsmittelindustrie und deckt deren skrupellose Methode auf. Er kommt dem unkontrollierten Essverhalten auf die Spur, erklärt, warum es so schwierig ist, den fett- und zuckerhaltige Verführungen zu widerstehen, und entwickelte eine Methode, die uns die Kontrolle über unsere Essweise wiedergibt."
Seite 105:
"Wenn Lebensmittel mehr Zucker als andere Zutaten enthalten, muss Zucker in die Liste der Inhaltsstoffe an erster Stelle stehen. Sobald jedoch verschiedene Süßungsmittel beteiligt sind, können sie einzeln aufgelistet werden, so dass jedes einzelne weiter unten stehen kann. .... >Jetzt steht der Zucker nämlich nicht mehr ganz oben. <
>Wo stecken denn noch alles vier oder fünf verschiedene Zuckerarten drin?< will ich wissen. >Frühstückscerealien<, antwortet Civille. .... Mit einem gesunden Müsli oder Haferflocken hat das nichts mehr zu tun. >Nur damit der Zucker nicht ganz vorne steht?<, frage ich. >Ja, ich glaube schon. So versteckt man ihn vor den Müttern.<"
Seite 114:
">Wie viel Kakaopulver steckt da drin?<, möchte ich von der Lebensmittelwissenschaftlerin am Stand wissen.
>Ganz wenig<, antwortet sie. Der Hersteller durfte Kakaopulver als Inhaltsstoff auflisten, weil tatsächlich etwas drin war, doch zum Geschmack trug es wenig bei. Den erzeugt die moderne Chemie viel besser."
Seite 129:
">Dann kam die Gier<, so McCloud. Bald dachten die Konzerne so:>Ich will keinen 60-Gramm-Muffin mit echter Butter verkaufen, sondern lieber einen etwas teureren 150-Gramm-Muffin für ein paar Cent mehr, mit dem ich mehr Profit mache.< Deshalb sind Muffins heute größer, enthalten jedoch kaum noch echte Zutaten. Statt Butter wird irgendeine Mischung aus Fett und Öl verwendet. ... Eipulver ersetzt Eier, und hinzu kommen zahlreiche günstige, künstlich hergestellte Süßungsmittel."
Seite 221:
"Auch größere Mengen Zucker und raffinierte Kohlenhydrate wie Weißmehl oder Nudeln, die sich im Körper ganz ähnlich wie Zucker verhalten, gehören nicht auf den Plan. Sie zerfallen bereits im Mund zu schnell, sind im Handumdrehen verdaut und stellen zu viele Kalorien bereit, die wir lieber für Nahrung aufheben sollten, die länger satt macht."
Seite 225:
"Jedes Mal, wenn sie einem Reiz ausgesetzt sind und es schaffen, nicht auf die Belohnung anzuspringen, verzeichnet ihr Gehirn eine neue Lernerfahrung. So verliert das Signal mit der Zeit an Gewicht."